Phytohormone: In vielen Frauenkräutern und in der sanften Frauenmedizin eingesetzten Pflanzen wirken sogenannte Phytohormone (hormonartige Stoffe, die in Pflanzen vorkommen). Vor allem bei Wechseljahrsbeschwerden können diese natürlichen Pflanzenhormone als Alternative zur inzwischen stark umstrittenen Hormonersatztherapie angewendet werden. Viele Frauen sind auf der Suche nach einer sanften Alternative zur Schulmedizin, die die Wechseljahrsbeschwerden lindert ohne unerwünschte Nebenwirkungen und Risiko von Folgeerkrankungen. Die Phytohormone sind in ihrer natürlichen Vorkommensweise meist um einiges verträglicher als die üblichen Hormonpräparate, beispielsweise gegen Wechseljahrsbeschwerden. Aber auch weitere Frauenkräuter und Heilpflanzen enthalten Hormone, die beispielsweise bei Kinderwunsch helfen können und beim Abstillen helfen können.
Isoflavonoide und Flavonoide: Soja enthält eine Vielzahlt von natürlichen Isoflavonoiden, die dafür sorgen, dass asiatische Frauen keine Wechseljahrsbeschwerden aufweisen. Soja wird dort in hoher Konzentration über die tägliche Nahrung aufgenommen und wirkt durch die enthaltenen Flavonoide östrogenisierend. Der Hormonmangel der Wechseljahre wird so auf natürliche Weise ausgeglichen. Deshalb kann man Soja auch als Frauenkraut sehen. Da Soja aber bei einigen Frauen Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen kan, haben wir einige heimische Alternativen an Flavonoid - haltigen Heilpflanzen zusammen getragen. Diese Frauenkräuter wirken ebenfalls östrogenisierend und lindernd bei Wechseljahresbeschwerden.
Die Diebe benutzten mit der Mixtur getränkte Tücher, die sie sich vor den Mund banden, als antibakteriellen Schutz gegen die Pest.
Ein gutes Beispiel für die starke Heilkraft, die in ätherischen Kräuterölen stecken kann, ist die französische Sage von den vier Dieben, die sich mit einer Mixtur aus Essig und Kräutern vor der Pest schützten und so ungestört die Stadt Toulouse ausräubern konnten. Die Diebe benutzten mit der Mixtur getränkte Tücher, die sie sich vor den Mund banden, als antibakteriellen Schutz gegen die Pest. Der Legende nach konnten die Diebe so die Stadt Toulouse im 16 Jahrhundert ungestört ausrauben, ohne sich anzustecken. Als sie schließlich erwischt wurden, tauschten sie ihre Freiheit gegen das Geheimnis ihres Heilmittels und entkamen so dem Galgen. Heute wird die antibakterielle Tinktur gerne als Grippemittel verwendet.
Alkaloide sind Stoffe, die vor allem in der Tollkirsche, der Alraune und ähnlichen rauschartigen Pflanzen vorkommen. Es handelt sich dabei um Stickstoffverbindungen. Besonders in feuchten und heißen Gegenden kommen besonders viele alkaloidhaltige Pflanzen vor. Gerade den alkaloidhaltigen und damit rauscherzeugenden Pflanzen wird gerne nachgesagt, dass sie in allerlei düsteren Mixturen wie Hexentränken vorkommen. Auch die legendäre Hexensalbe, die den Hexen das Fliegen ermöglicht haben soll, soll Tollkirsche und andere alkaloidhaltige Pflanzen enthalten haben. Ein möglicher Erklärungsansatz für den Mythos um die Hexensalbe wäre, dass die berauschende Wirkung der pflanzlichen Inhaltsstoffe die Illusion vom Fliegen oder scheinbaren Schwebezuständen begünstigt haben könnte, die bei verschiedenen Naturritulren verwendet wurde. Bei Regelschmerzen können Alkaloide positiv wirken : so enthalten beispielsweise bekannte Schmerzmittel der Schulmedizin unter anderem konzentrierten Stechapfelextrakt
Vorsicht bei der Dosierung von alkaloidhaltigen Pflanzen, da sie sehr stark wirksam sind. Sie sollten nicht überdosiert werden, da sie sehr stark sind und im Extremfall Atemlähmungen hervorrufen können. Bei manchen Pflanzen aus dieser Familie, vor allem Huflattich werden derzeit mögliche erbgutschädigende Nebenwirkungen untersucht. Schwangere solllten die alkaloidhaltigen Heilkräuter deshalb meiden. Da diese Frauenkräuter extrem potent sind, empfiehlt es sich dabei auf homöopathsche Produkte aus der Apotheke zurück zu greifen.
Bitterstoffe helfen in der Regel vor allem bei der Verdauung und weden über die Geschmacksrezeptoren der Mundschleimhaut aufgenommen. Damit die Bitterstoffe in der Pflanze ihre Wirkung richtig entfalten können, sollten die Tees nicht gesüßt werden. Frauenkräuter mit Bitterstoffen haben auch eine weitere wichtige Anwendung in der alternativen Frauenheilkunde. Bei Anämie oder Blutarmut können Bitterstoffe die Aufnahme von Eisen (Eisenresorption) und anderen wichtigen Spurenelementen im Darm unterstützen und so helfen, typische Magelerscheinungen wie sie bei PMS und Menstruationsbeschwerden auftreten, auszugleichen.
Vitamine: Viele Wildkräuter und Frauenkräuter haben einen besonders hohen Vitamingehalt. Ringelblume, Löwenzahnblüten, Kapuzinerkresse und Sanddorn enthalten eine große Menge an Provitamin A und können so einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit leisten. Pflanzen, die reich an natürlichem Vitamin C sind, wie Sanddorn oder die Acerola-Kirsche haben einen großen Nutzen in der alternativen Frauenheilkunde, da sie sich positiv auf die Beschaffenheit der Scheidenflora und des Zervixschleims auswirken können und so die Fruchtbarkeit bei Kinderwunsch erhöhen können. Generell weisen Wildkräuter einen höheren Vitamingehalt auf als Gartenkräuter.
Gerbstoffe: Oglio-und Polysaccaride. Sie tragen ihren Namen deshalb, weil sie früher oft zum Gerben von Leder eingesetzt wurden, da sie stark austrocknende Eigenschaften besitzen. Heute spielen Gerbstoffe auch in der alternativen Frauenmedizin eine wichtige Rolle, da die austrocknende Wirkung der Gerbstoffe auch bei typischen Frauenerkrankungen wie Pilzinfektion und Scheidenpilz wirkt. Sie wirken darüber hinaus stark gegen Viren und Bakterien und können auch zur Wundbehandlung eingesetzt werden. Als Wirkstoff in Frauenkräutern können Gerbstoffe auch übermäßige Menstrualblutungen lindern. Gerbstoffhaltige Kräuter sind unter anderem Frauenmantel (Alchemilla), Eichenblätter und Odermenning.